Internationale Akademie für Positive und Transkulturelle Psychotherapie (IAPP) - Prof. Peseschkian Stiftung
Die Internationale Akademie für Positive und Transkulturelle Psychotherapie (IAPP) - Prof. Peseschkian Stiftung – ist eine gemeinnützige Stiftung, die sowohl operativ als auch fördernd tätig ist. Ein Schwerpunkt der Stiftungsarbeit bildet das Weiterbildungsangebot in Wiesbaden: Weiterbildung zum Berater und Life-Coach, die Lehrerfortbildung und Tagesseminare. Darüber hinaus betreibt die Stiftung ein Weiterbildungsprojekt in Äthiopien, wo sie auch ein Schul-Kinderheim fördert.
Gründer der Stiftung
Die Professor Peseschkian Stiftung wurde von Prof. Dr. med. Nossrat Peseschkian und seiner Frau Manije Peseschkian im Jahre 2006 gegründet.
Prof. Dr. med. Nossrat Peseschkian, Psychiater und Psychotherapeut (1933-2010) war Begründer der Positiven Psychotherapie seit 1968 unter dem Begriff Differenzierungsanalyse und seit 1977 Positive und Transkulturelle Psychotherapie.
Manije Peseschkian (geb. 1940-2020) studierte Biologie und hat eine Aus- und Weiterbildung zur Familientherapeutin absolviert. Sie war im Vorstand der Stiftung tätig.
Projekte
Die Prof. Peseschkian Stiftung ist sowohl fördernd als auch operativ tätig. Die Projekte werden überwiegend von der Stiftung konzeptionell entwickelt und nach Möglichkeit selbst durchgeführt. Die Stiftung fühlt sich vorrangig dem Dienste am Menschen verpflichtet, insbesondere dem (transkulturellen) Verständnis füreinander. Die Stiftung führt verschiedene Weiterbildungsprojekte im In- und Ausland durch. In Wiesbaden wird jährlich eine berufsbegleitende Weiterbildung zum „Berater & Life-Coach“ sowie die von der Hessischen Lehrkräfteakademie akkreditierte Lehrerfortbildung „Lehrergesundheit stärken – ‚gesunde Schule‘ fördern“ angeboten. Ferner finden jährlich drei Tagesseminare zu verschiedenen Themen statt. In Äthiopien führt die Stiftung ein Mental Health Projekt durch, in dem Ärzte, Psychologen und Lehrer in Positiver Psychotherapie ausgebildet und somit in die Lage versetzt werden, der vielfach traumatisierten Bevölkerung psychosoziale und psychotherapeutische Hilfestellung zu geben.
Ferner ist die Stiftung mit einem Förderprojekt in Äthiopien vertreten: Durch Spenden und persönliche Beratung vor Ort wird die „Fresh & Green Academy“ unterstützt – ein Schul-Kinderheim, das bedürftigen Kindern schulische Bildung und ein Zuhause bietet.
Methode der Positiven und Transkulturellen Psychotherapie
Die Methode der Positiven und Transkulturellen Psychotherapie (PPT), die von Prof. Nossrat Peseschkian seit 1968 entwickelt wurde, ist eine tiefenpsychologisch fundierte, humanistische Psychotherapiemethode, die u. a. von der Europäischen Gesellschaft für Psychotherapie (EAP) und der Landesärztekammer Hessen anerkannt ist.
Menschenbild:Das Menschenbild, dass der Positiven Psychotherapie zugrunde liegt, ist u.a. dadurch gekennzeichnet, dass es sich an den Fähigkeiten und Ressourcen des Menschen orientiert. Ferner zeichnet es sich durch seine ganzheitliche Betrachtung des Menschen als Einheit von Körper, Verstand, Gefühlen und Seele aus.
Ressourcen-Orientierung:Die Positive Psychotherapie berücksichtigt nicht nur die gestörten Bereiche des Menschen, sondern vor allem auch seine Fähigkeiten. Das Wort „Positiv“ (lat. Positum) bedeutet hier „das Ganze, das Tatsächliche“. Die Positive Psychotherapie nutzt die individuell angelegten Fähigkeiten und Ressourcen eines Menschen, um mit ihm gemeinsam Strategien zur Konfliktverarbeitung und Selbsthilfe zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund werden Konflikte als Herausforderung für die Weiterentwicklung dieser Fähigkeiten betrachtet.
Einsatzbereiche:Mithilfe von kulturübergreifend einsetzbaren Werkzeugen und innovativen Techniken ist die Positive Psychotherapie in einer Vielzahl von Settings anwendbar. Aufgrund ihrer leichten Verständlichkeit wird sie außerhalb des psychotherapeutischen Rahmens auch erfolgreich in den Bereichen Pädagogik, Training und Beratung eingesetzt.
Qualitätssicherung
Dr. Peseschkian, der Mitglied im wissenschaftlichen Beirat unseres Instituts ist, beschreibt Umfang und einige Ergebnisse seiner Studie „Computergestützte Qualitätssicherung in der Positiven Psychotherapie“.
Balance-Modell
Das „Balancemodell“ von Nossrat Peseschkian ist als „Herzstück“ der Positiven Psychotherapie bekannt und wird in unterschiedlichen Settings eingesetzt. Es wird auch als „Rautenmodell“, „vier Qualitäten des Lebens“, „vier Wege der Konfliktverarbeitung“ oder als „die vier Wege oder Medien der Erkenntnisfähigkeit“ bezeichnet.
Konfliktbewältigung
Die fünf Stufen der Therapie innerhalb der einzelnen Sitzung und der gesamten Therapie stellen eine Strukturierung des spontan ablaufenden kommunikativen Prozesses dar. Sie geben dem Therapeuten als auch dem Patienten Halt und Sicherheit und bereitet den Patienten frühzeitig auf die Konfliktverarbeitung und Selbsthilfe vor, insbesondere auf die Zeit nach der Therapie.